Sommerschnitt mit Fachberater F.J. Klement
Im Garten von Karl Nuding trafen sich zum diesjährigen Sommerschnittkurs unter Leitung von Fachberater F.J. Klement etwa 30 Gartenfreunde. Der Fachberater stellte zunächst die Zusammenhänge von Witterung und Pflanzenwachstum im bisherigen Jahresverlauf dar. Aufgrund der Trockenheit sei eine geringe Obsternte zu erwarten. Anschließend demonstrierte er an etwa 10-jährigen Spindelbäumen die Vorgehensweise beim Sommerschnitt. Ein Sommerschnitt beruhigt das Triebwachstum und beugt außerdem Pilzerkrankungen am Apfelbaum vor. Zunächst verwies der Fachberater auf die besondere Bedeutung der Baumunterlage für das Wachstum und seine Auswirkungen für den Baumschnitt. Auch die Form des Baumes spielt dabei eine wichtige Rolle. Während die Seitenäste der Spindelbäume eingekürzt werden, um eine Balance zwischen Triebwachstum und Fruchtbildung zu erreichen, wäre dies beim Halb- bzw. Hochstämmen, wo ganze Astpartien herausgeschnitten werden sollten, der falsche Weg. Hier würde ein „Schnippeln“ am Baum zu vermehrtem Wachstum auf Kosten der Fruchtbildung führen. Er stellte jedoch infolge der veränderten klimatischen Bedingungen die Frage, ob in Zukunft ein Schnitt im Mai des Folgejahres eine sinnvolle Alternative wäre. Zur Sprache kam darüber hinaus, welche Apfelsorten sich im Hausgarten bislang bewährt haben. Interessant für die Anwesenden war auch die Tatsache, dass Lichtmangel aufgrund hoher Bäume in der Umgebung die Spindelbäume dazu bringt über die eigentliche genetisch bedingte Endgröße hinaus zu wachsen. Versuchsweise nahm Klement einen Baum in der Höhe zurück, um ihn zu vermehrter Seitenastbildung anzuregen. Ob das Experiment gelingt, müsste das kommende Jahr zeigen. Den Abschluss eines sehr informativen und interessanten Abends mit spannenden Einblicken in die Zusammenhänge von Natur mit ihren Gesetzmäßigkeiten und Umwelt bildete die schon traditionelle „Hocketse“, wo die Anwesenden bei guten Gesprächen und bester Versorgung zusammen saßen.